Antrieb

11/06/2025 - 10:14

Der richtige Antrieb: langsam, präzise und zuverlässig

Bei der Wahl eines Antriebs denken viele automatisch: je schneller und leistungsstärker, desto besser. Doch bei einem Drehschleusen-Antrieb ist genau das nicht der richtige Ansatz. Ein falsch gewählter Antrieb kann sogar zu Leistungsverlusten oder Schäden führen. In diesem Artikel beleuchten wir, warum Drehzahl und Drehmoment mit Sorgfalt gewählt werden müssen – und worin die Unterschiede zwischen direktem und indirektem Antrieb liegen.

Drehzahl: Weniger ist mehr

Eine Drehschleuse arbeitet nicht mit Geschwindigkeit, sondern mit Präzision. Je schneller sich die Schleuse dreht, desto mehr Luft wird unbeabsichtigt von unten nach oben gefördert. Das führt zu einem deutlich höheren Druckverlust im System.

➡️ Eine stillstehende Schleuse bietet eine maximale Abdichtung.
➡️ Eine zu schnell drehende Schleuse verliert ihre Dichtwirkung.

Die optimale Drehzahl sorgt für:

  • Maximale Effizienz des gesamten System
  • Weniger Verschleiß und eine längere Lebensdauer der Schleuse
  • Bessere Kammerfüllung, was Luftverwirbelungen und mechanische Belastungen reduziert

Drehmoment vor Leistung

Bei der Auswahl des Antriebs kommt es nicht auf die Motorleistung an, sondern auf das erforderliche Drehmoment. Das Drehmoment muss ausreichen, um die Dichtungen des Rotors zu überwinden und den Produkttransport durch den Rotor zu ermöglichen.

ABER... zu viel Drehmoment ist gefährlich.

Wenn das Drehmoment höher ist als das, was die Rotormechanik verkraften kann, kann dies zu Wellenbruch oder anderen strukturellen Schäden führen.

Deshalb muss der Sicherheitsfaktor (das Verhältnis zwischen maximal zulässigem Drehmoment und angewendetem Drehmoment) größer als 1 sein. Auf diese Weise fungiert der Antrieb als Schutzmechanismus gegen Bruch.

Direktantrieb vs. indirekter Antrieb

Beim Aufbau einer Drehschleusenanlage gibt es zwei Optionen:

Direktantrieb: Der Motor mit Getriebe ist direkt auf der Rotorwelle montiert.

  • ✅ Vorteile: kompakte Bauweise – wartungsarm – keine Kette, daher sicher
  • ❗️Zu beachten: erfordert eine sehr präzise Ausrichtung. Eine fehlerhafte Montage kann zu einem Wellenbruch führen.

Indirekter Antrieb: Motor und Rotor sind über Kettenräder und eine Kette miteinander verbunden.

  • ✅ Vorteile: mechanische Entkopplung von Wärme und Magnetfeldern – mehr Flexibilität bei der Platzierung
  • ❗️Zu beachten: höherer Verschleiß und potenzielle Sicherheitsrisiken. Ein stabiler Kettenschutz ist daher unerlässlich.

Fazit

Die Wahl des Antriebs für eine Drehschleuse muss sorgfältig auf Drehzahl, Drehmoment und Montageart abgestimmt werden. Zu viel Leistung oder Geschwindigkeit führt nicht zu besseren Ergebnissen – im Gegenteil: Das Risiko von Schäden und Verschleiß steigt. Mit einem angepassten, kontrollierten Antrieb – ob direkt oder indirekt – sichern Sie die Langlebigkeit, Sicherheit und Effizienz Ihrer Anlage.

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